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Recherchiert von Michael Keller

Ab ca. 1962 kamen für US-Coupés das Fliessheck oder zumindest die Andeutung desselben (Semi-Fastback) in Mode. Trendsetter waren der Mustang und der Plymouth Barracuda. Bei letzterem war es schlicht die günstigste Variante um den Barracuda vom Valiant zu unterscheiden aus dem erabgeleitet war.

Dodge hatte erst 1964 einen Concept Car in der Pipeline das ein solches Coupé für 1966 in Aussicht stellte. Die Studie hiess Charger...

1964 Dodge Charger Concept mit Design-Chef Elwood

Der Charger Concept war sportlich, hatte das Fliessheck (wenn auch, typisch für Design-Studien, in etwas übertriebener Form). er zielte zweifellos auf ein jüngeres Publikum - aber nur mit einem Auge auf Mustang und Barracuda. Folgerichtig sass der Charger nicht auf der Compact-Plattform (D) von Valiant und Dart sondern auf der B-Reihe, den Intermediates (Coronet usw.)

Zuvor hatte man allerdings eine Sonderversion des Dart als besonders sportlichen "Charger 273" (4,5 Liter V8 2bbl mit 180 HP = 130 kW)

1965 gab es ausserdem einen Coronet Hemi Charger. Dieses Modell war 2 Zoll kürzer als Standard-Coronets (115 statt 117 Zoll) und hatte den dem Rennsport vorbehaltenen HEMI 426 V8. Es kostete $3,165 war für den Drag-Strip konzipiert.

1966 Dodge Charger

Der reguläre Charger wurde 1966 eingeführt. Im Prinzip war er ein Coronet Fastback mit geänderter Front und Heck. Als er in den Showrooms erschien wirkte etwas schwer ums Heck - und so als ob sich Marketingleute, Designer und "Erbsenzähler" nicht hätten einigen können ob er Pony Car oder Personal Luxury werden sollte. Zum Design gehörten Scheinwerfer hinter Blenden und ein durchgehendes Leuchtenband im Heck. Innen wartete er mit mit einem sportlichen und ziemlich kompletten Armaturenbrett und vorderen und hinteren "Bucket" Einzelsitzen auf. Die Mittelkonsole (nach einigen Quellen optional) ging durch den ganzen Innenraum, die Rücksitzlehnen liessen sich einzeln umklappen was den Stauraum deutlich erhöhte. Anders als die Pony Cars Mustang und Barracuda war der Charger nicht mit 6-Zylindermotoren erhältlich. Der 383 ci V8 wurde (vorderhand) nur in der stärkeren Version mit 335 HP angeboten. Der Charger kostete mit der Basismotorisierung (318 ci =5,2 Liter V8) $3,122. Am anderen Ende der Preis- und Leistungsskala stand der 426 Street HEMI, erstmals ausserhalb des Rennsports angeboten (für alle Intermediates), konservativ mit 425 HP Leistung angeboten. Die Wahrheit lag näher bei 500 HP - und das Paket kostete volle $1,000 mehr. Ein guter Grund, dass gerade mal 468 der 37'344 gebauten Charger die Top-Motorisierung erhielten - ein anderer, dass der HEMI in den USA nur 1 Jahr oder 12'000 Meilen Garantie erhielt. "Any extreme operation" - will heissen: Rennen und vor allem Drag Racing - liess aber auch diese kümmerliche Gewährleistung erlöschen. Dodge bot für die anderen Modelle 5 Jahre oder 50'000 Meilen Garantie.

Die Versuchung muss gross gewesen sein: Der HEMI Charger wurde von 0-60 Meilen in 6,4 Sekunden gemessen, die Viertelmeile schaffte er in 14.16 Sekunden.

1966 Charger (BX2-P) Motoren (nur V8):
Model 29; 318 ci 230 HP @ 4400/min
Model 29; 361 ci (5916 ccm) 265 HP @ 4400/min
Model 29; 383 ci (6276 ccm) 335 HP @ 4800/min (nach manchen Quellen 325 HP)
Model 29; 426 ci (6981 ccm) Hemi 425 HP @ 5000/min, 490lb-ft @ 4000/min (664 nm!)

1967 Dodge Charger (Prospektbilder)

Für 1967 gab es die für ein Auto im 2. Verkaufsjahr üblichen, kleinen Änderungen an der Karosserie. Optional gab es eine Mittelarmlehne vorn (Mittelkonsole war Serie). Erfreulicherweise blieben die Preise praktisch unverändert, das Basismodell kostete jetzt $3,128. Ausserdem ersetzte Dodge den 361er V8 durch zwei Versionen des 383 ci.

1967 Charger "Thunder Charger"



Die grosse Neuheit war aber das R/T Package ("Road and Track") mit dem neuen 440 Magnum V8 als Basis. Er leistete (konservative) 375 HP und verhalf dem Charger zu mehr als respektablen Fahrleistungen. Vor allem aber war er gegenüber dem immer noch erhältlichen HEMI wesentlich günstiger in der Anschaffung - und wartungsfreundlicher. Im unteren Bereich hielt er mit seinem unwesentlich kleineren Drehmoment mit. Nur 15'788 Charger konnten verkauft werden.



1967 Charger (CW2-P) Motoren (nur V8):
Model 29; 318 ci (5211 ccm) 230 HP @ 4400/min
Model 29; 361 ci (5916 ccm) 265 HP @ 4400/min
Model 29; 383 ci (6276 ccm) 270 HP @ 4800/min
Model 29; 383 ci (6276 ccm) 335 HP @ 4800/min (nach manchen Quellen 325 HP)
Model 29; 440 ci (7210 cm) 375 HP @ 4600/min, 480lb-ft @ 3200/min (651 nm)
Model 29; 426 ci (6981 ccm) Hemi 425 HP @ 5000/min, 490lb-ft @ 4000/min (664 nm!)

1968 Dodge Charger R/T 440 Magnum

Dodge brachte ein komplett neues Styling für 1968 - und für viele den schönsten Charger überhaupt. Beibehalten wurden die "Schlafaugen"-Scheinwerfer. Die Karosserie war deutlich moderner und harmonischer (ja, es gab einst eine Zeit in der Nachfolgemodelle besser aussehen konnten als ihre Vorgänger...). Die Rückscheibe war "versenkt" in das Semi-Fastback eingelassen. Der R/T erschien erstmals mit den charakteristischen Streifen ("Bumble-Bee") über dem Heck. Der 361er V8 entfiel - und ein Six erschien. Ein Feintuning erhielt der HEMI (Nockenwelle, Ventilfedern, Verminderung des Ölverbrauchs). Der leistungsmässig unveränderte HEMI Charger absolvierte nun 0-60 Meilen in noch 5,3 Sekunden und die Viertelmeile schaffte er in 13,8 Sekunden.

1968 Charger (DX1-S) Motor:
Model 1P-29; 225 ci 145 HP @ 4000

1968 Charger (DX2-S) Motoren:
Model 2P-29; 318 ci (5211 ccm) 230 HP @ 4400/min
Model 2P-29; 383 ci (6276 ccm) 335 HP
Model 2P-29; 440 ci (7210 cm) 375 HP @ 4600/min, 480lb-ft @ 3200/min (651 nm)
Model 2X-29; 426 ci (6981 ccm) Hemi 425 HP @ 5000/min, 490lb-ft @ 4000/min (664 nm!)

Die Preise begannen bei $2,934 für den Slant Six, ein Basis-V8 kostete $3,040 und der R/T 440 Magnum $3,506.

96'108 Charger verliessen in diesem Jahr das Werk, davon 17'665 R/T inklusive 475 HEMI.

Ein 68er Dodge Charger R/T 440 schrieb Filmgeschichte in der legendären Verfolgungsjagd in "Bullitt". Angeblich war der Charger dabei dem Mustang derart überlegen, dass ihm die Filmleute schmalere Reifen mit Center Caps verpassten um ihn etwas "einzubremsen". Den Fahrer spielte Bill Hickman der das Auto auch selber fuhr. 
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