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Recherchiert von Michael Keller

Mit den GM-X-bodies verbindet man in der Regel die Generation von kompakten Fronttrieblern, die 1979 als 80er Modelle auch in Europa angeboten wurden obwohl die Bezeichnung bereits 1968 eingeführt worden war. Damals umfasste sie folgende Modelle:

Buick Apollo (1973-1974; 1975 nur Sedan)
Buick Skylark (1975 nur Coupe; 1976-1979)
Chevrolet Nova (1968-1979)
Oldsmobile Omega (1973-1979)
Pontiac Ventura (1971-1977)
Pontiac Phoenix (1977-1979)

1980-85 Buick Skylark Sedan Sedan

Mit den neuen X-Bodies mit Frontantrieb verknüpfte GM Ende der Siebzigerjahre grosse Hoffnungen. Die Planung begann 1974 unter dem Eindruck der Energiekrise, Der wichtigste Grund für diese völlig neu konstruierten Modelle war denn auch der katastrophale Verkaufseinbruch von US-Fahrzeugen im Nachgang dazu ab 1973. Die Plattform wurde für die Modelljahre 1980-85 verwendet und durch die aus ihr abgeleiteten neuen A-Plattform abgelöst, welche bereits 1982 eingeführt worden war

Folgende Modelle erschienen auf der FWD-X-Pplattform:

1980-1984 Oldsmobile Omega
1980-1984 Pontiac Phoenix
1980-1985 Buick Skylark
1980-1985 Chevrolet Citation (1984-85: Citation II)

Der Chevrolet Citation wurde durch den Corsica / Beretta ersetzt (L-Plattform ab 1987).

82er Pontiac Phoenix LJ 5-door Hatchback Sedan

GM steckte in diese neuen Hoffnungsträger ebenso viele Mittel wie die NASA in ihr Mondlande-Programm. Als das Resultat 1979 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, waren diese Fahrzeuge für die Amerikaner ein Riesenschritt: Dimensionen wie ein europäischer Opel Ascona, Frontantrieb, quergestellte Motoren und ein modernes Fahrwerk liessen keine europäischen Wünsche offen. Leider waren die Auswirkungen der Benzinkrise Ende der Siebzigerjahre bereits wieder vergessen und die Käufer wünschten sich wieder grössere und stärkere Autos. In den Achzigerjahren nahm der Vormarsch der japanischen und europäischen Autos weiter zu, sodass die X-Bodies auch nicht zum erhofften Mittel für die Rückeroberung des europäischen Marktes wurden. Chrysler machte mit seinen ähnlich konzipierten K-Bodies Plymouth Reliant, Dodge Aries und Chrysler LeBaron ähnliche Erfahrungen.

Sicher nicht hilfreich fürs Image war die Tatsache, dass die NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) GM bezüglich der Sicherheit der X-Platform verklagte.1988 wurde GM zwar vom Appellatonsgericht entlastet aber da war es zu spät.

Im Prinzip ging es darum, dass GM das X-body ursprünglich als 5-Sitzer ausgelegt hatte mit Einzelsitzen vorn. Während der Entwicklung wurde entschieden, dass auch 6-Sitzer mit vorderer Sitzbank gebaut werden sollten (die kamen übrigens nie nach Europa). Dies erforderte ein Änderung von einer Handbremse auf der Mittelkonsole zu einem Fusspedal (Feststellbremse). Es zeigte sich aber, dass nicht genügend Spielraum blieb um diese Bremse voll anzuziehen sodass ein Auto am Berg wegrollen konnte. Anstatt die Bremse neu zu konstruieren verwendete man Bremsbeläge mit einem höheren Reibungs-Koeffizienten. Jetzt hielten die Bremsen zwar am Berg, dafür konnten bei einer Vollbremsung die hinteren Räder blockieren, was natürlich zum Schleudern des Fahrzeugs führte.

X-Bodies gab es in vier Karosserievarianten: 2d Notchback, 2d Hatchback, 4d Sedan und 4d Hatchback. Es gab von allen GM-Divisionen ausser Cadillac eigene Varianten, wobei nicht alle vier Karosserien zwingend von allen Marken erhältlich waren.

Für Europa sah das Programm wie folgt aus (Alle Modelle mit V6)

Chevrolet Citation 2d Hatchback* 4d Hatchback
Pontiac Phoenix 2d Notchback 4d Hatchback
Oldsmobile Omega 2d Notchback 4d Sedan
Buick Skylark 2d Notchback 4d Sedan

Mit Ausnahme des Citation 2door Hatchbacks hatten alle Euro-Modele einen V6.

Das Citation Club Coupe (2door Notchback) fand seinen Weg offiziell ebenso wenig nach Europa wie das Phoenix Hatchback Coupe oder allfällige Hatchback-Versionen des Omega und Skylark oder nen Citation 4door mit Stufenheck (ich hab nicht recherhiert ob es solche Versionen in den USA gab).

Die Motorisierung umfasste einen 2,5 Liter-Vierzylinder und den neuen 2.8 Liter V6 (Bezeichnung LE2 ). Dieser Motor mit 60° Gabelwinkel wurde sehr lange für verschiedene Modelle verwendet.

In der Regel gab es für die Euro-Modelle eine Basis- und eine gehobene Ausstattung. Beim Pontiac Phoenix zB waren dies der SJ und der LJ.

1982 wurde der Subframe überarbeitet und die Lenkung angepasst.

1981 Chevrolet Citation X-11 Hatchback

Das interessanteste Modell der sonst eher hausbackenen Modellreihe ist sicher der Chevrolet Citation X-11. GM wollte mit dem Citation in der SSB/SCCA Rennklasse mitmischen, was eine Serienproduktion voraussetzte. Der X-11 war nur zweitürig erhältlich aber sowohl mit Stufen- wie auch mit Fliessheck. Eine Besonderheit war das Schaltgetriebe, das bis 60 mph (97 km/h) im 2. Gang ging.

X-11 Technik (Quelle: Wikipedia):

Zitat:
front and back stabilizer bars, standard 4 speed overdrive manual or the optional 3 speed automatic, sport type suspension F41 (RPO Z19), Goodyear P205/70R-13 white lettered tires with rally wheel trim, a rear spoiler, side striping, sport steering wheel, body-color dual sport mirrors, Special full Instrumentation with a 6000 rpm tach (requires HO Engine), a 2-bbl LE2 2.8 V6 litre engine that produced 115 horsepower (86 kW)

1981-85 X-11 Technik:

Zitat:
2-bbl 2.8 V6 High Output engine, including F41 sport suspension, rear spoiler, special axle ratios, Special full Instrumentation with a 7000 rpm tach, front and back stabilizer bars, 14" specific alloy wheels with the word Citation engraved, Good Year Eagle GT P215/60 R14 on radial tires, functional fiberglass cowl induction hood with High Output V6 Logo and also on the air filter housing on the 81-84 X-11 models, dual sport mirrors, strobe" style X-11 graphics on the lower side doors and rear spoiler, black grill and body accents, black window frames, black rain drip moldings, Cloth Bucket seats and center console, standard 4 speed overdrive manual or the optional 3 speed automatic both with special gearing.

Beim 85er X-11 wurde eine MPFI-Version des 2.8L V6 (LB6) verbaut und die Lufthutze war nicht mehr funktional. Als zusätzliche Getriebe-Option gab es un auch noch eine 4-Gang-Automatik. Der 2.8 MPFI konnte auch für andere Citation bestellt werden, wies dort aber kleinere technische Unterschiede auf.

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